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7 Onboarding-Tipps für eine stärkere Mitarbeiterbindung (2025)

Ashley Young
March 1, 2025
10
min read
Inhaltsübersicht
Die Mitarbeiterbindung gehört nach wie vor zu den größten Herausforderungen für Personalabteilungen weltweit. Doch wie können HR-Teams einer hohen Fluktuation gezielt entgegenwirken? Mit diesen 7 praxisnahen Onboarding-Tipps verbessern Sie die Einarbeitung neuer Teammitglieder und stärken damit ihre langfristige Bindung an Ihr Unternehmen.

Phänomene wie Quiet Quitting (stilles Kündigen) und die erwartete Große Kündigungswelle 2.0 zeigen: Immer mehr Arbeitnehmer denken über einen Jobwechsel nach. Eine internationale Umfrage von LinkedIn und Microsoft belegt, dass derzeit

46 Prozent ihren Job kündigen möchten – so viele wie seit drei Jahren nicht mehr.

Die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und die steigende Wechselbereitschaft sind unübersehbar. Wie können Personalabteilungen also dafür sorgen, dass Teammitglieder zufrieden bleiben und dem Unternehmen langfristig treu sind?

Studien zeigen: Ein gut strukturierter Onboarding-Prozess ist eines der wirksamsten Mittel, um Fluktuation zu vermeiden. Laut INRY bietet das Onboarding neuen Teammitgliedern die perfekte Gelegenheit, die Kultur und Werte eines Unternehmens kennenzulernen. Sie erhalten einen realistischen Eindruck davon, was sie im neuen Arbeitsumfeld erwartet. Ein positiver Start erhöht die Bleibebereitschaft und stärkt die Bindung zum Unternehmen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit 7 gezielten Onboarding-Maßnahmen Ihre Mitarbeiterbindung verbessern – schnell, effektiv und nachhaltig.

Gründe für eine hohe Mitarbeiterfluktuation

Bei der Mitarbeiterfluktuation – die in verschiedenen Formen auftreten kann – spielen viele Faktoren eine Rolle. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die freiwillige Fluktuation, also Fälle, in denen Teammitglieder das Unternehmen aus eigenem Antrieb verlassen.

Ein Artikel von ORACLE Netsuite nennt diese 5 Hauptgründe für eine hohe freiwillige Mitarbeiterfluktuation:

  1. Unausgeglichene Work-Life-Balance oder Burnout: Auch wenn es naheliegend scheint, gehören Überlastung und Erschöpfung weiterhin zu den häufigsten Kündigungsgründen.
  2. Toxisches Management: Nicht ohne Grund heißt es: „Menschen verlassen Führungskräfte, nicht Unternehmen.“
  3. Fehlender Sinn in der Arbeit: Wer keinen Zweck in seinen Aufgaben erkennt, verliert leicht die Motivation und wechselt eher den Job.
  4. Zu wenig Anerkennung und Feedback: Es ist wichtig, sowohl Erfolge als auch Herausforderungen der Teammitglieder zu würdigen. Fehlt diese Wertschätzung, leidet oft die Bindung ans Unternehmen.
  5. Keine Entwicklungsmöglichkeiten: Wenn Aufstiegschancen oder Perspektiven fehlen, sinkt die langfristige Motivation und die Wahrscheinlichkeit, dass Teammitglieder bleiben.

Für HR-Teams sind das komplexe Herausforderungen. Doch genau hier kann ein gut strukturiertes Onboarding den Unterschied machen.

7 Tipps zur Mitarbeiterbindung durch Onboarding

Wir bei Appical unterteilen den Onboarding-Prozess in vier Phasen: Preboarding, Onboarding, Offboarding und Reboarding. Um ihn noch strukturierter zu gestalten, empfehlen wir HR-Teams, einem 30-60-90-Tage-Plan zu folgen. Dieser unterteilt den Prozess in klar definierte Etappen mit realistischen Zielen.

Mit den folgenden sieben Tipps verbessern Sie Ihren Onboarding-Prozess, erfüllen die Karriereerwartungen Ihrer Teammitglieder, bringen sie mit den Zielen Ihres Unternehmens in Einklang und schaffen die Grundlage für einen motivierten Einstieg – mit dem Ergebnis einer geringeren Mitarbeiterfluktuation.

1) Implementieren Sie ein Preboarding

Beginnen wir mit dem ersten Schritt im Onboarding-Prozess: dem Preboarding. Dieser wichtige Teil der Einarbeitung wird häufig übersehen, ist jedoch entscheidend, um neue Teammitglieder gut auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Beim Preboarding lernen sie bereits vor dem ersten Arbeitstag das Team, ihre Rolle sowie die Mission und Richtlinien des Unternehmens kennen. 

Hier sind drei Möglichkeiten, wie Sie Ihren neuen Teammitgliedern in der Preboarding-Phase das Gefühl geben, willkommen zu sein – damit sie mit Vorfreude in ihre neue Rolle starten:

  • Halten Sie den Kontakt: Melden Sie sich zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsbeginn aktiv. Bitten Sie zum Beispiel die Führungskraft und einige Teammitglieder, eine persönliche Nachricht zu schicken. Niemand wird gerne geghostet – weder privat noch im Job.
  • Bauen Sie Begeisterung auf: Bereiten Sie interaktive Preboarding-Inhalte vor, wie ein „Wer ist wer?“-Quiz über das Team. Solche spielerischen Elemente können Sie mit digitalen Onboarding-Tools wie Appical ganz einfach umsetzen – auch für Remote-Teams.
  • Sorgen Sie für Orientierung: Stellen Sie praktische Informationen zum ersten Arbeitstag bereit, um Unsicherheiten zu reduzieren und Vertrauen zu schaffen.

Herzlichen Glückwunsch – Ihr neues Teammitglied ist offiziell gestartet! Die nächsten fünf Tipps beziehen sich auf das Onboarding und stellen sicher, dass es sich schnell in seiner Rolle zurechtfindet.

2) Sorgen Sie für einen herzlichen Empfang

Am ersten Arbeitstag ist Ihr neues Teammitglied vermutlich aufgeregt und vielleicht auch ein wenig nervös. Umso wichtiger ist es, diese Anspannung abzubauen und für einen positiven Start zu sorgen. Geben Sie ihm sowohl online als auch vor Ort das Gefühl, wirklich willkommen zu sein und Teil des Unternehmens zu werden.

Die im Preboarding vermittelten Informationen bilden die Basis. Jetzt gilt es, darauf aufzubauen und einen reibungslosen Übergang in den Arbeitsalltag zu gestalten.

Ein herzlicher Empfang könnte so aussehen: Begrüßen Sie das neue Teammitglied persönlich am Eingang, machen Sie gemeinsam einen Rundgang durch das Büro, organisieren Sie eine Kaffeepause mit dem Team und überreichen Sie ein liebevoll gestaltetes Willkommenspaket. Achten Sie außerdem darauf, dass alle nötigen Programme und Systeme eingerichtet sind und ein funktionierender Laptop bereitsteht.

Kurz gesagt: Der erste Arbeitstag sollte stressfrei und angenehm verlaufen – damit sich Ihr neues Teammitglied sofort gut aufgehoben fühlt.

3) Fördern Sie die Zielsetzung des neuen Teammitglieds 

Klare Ziele sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Employee Journey. Der bereits erwähnte 30-60-90-Tage-Plan ist dabei ein wertvolles Tool: Er hilft, Rollenerwartungen zu definieren und messbare Ziele zu setzen.

Kommunizieren Sie deutlich, welchen Beitrag die Aufgaben Ihres neuen Teammitglieds zum Unternehmenserfolg leisten. So versteht es den Sinn seiner Arbeit besser, erkennt den Wert seiner Tätigkeit und fühlt sich stärker mit dem Unternehmen verbunden.

Zielsetzung bezieht sich jedoch nicht nur auf die berufliche Rolle. Nutzen Sie die ersten Wochen auch, um über persönliche Ziele zu sprechen – etwa individuelle Projekte oder Entwicklungsperspektiven innerhalb des Unternehmens.

Planen Sie regelmäßige Einzelgespräche und Check-ins, um Fortschritte zu besprechen, die Arbeitsbelastung realistisch einzuschätzen und herauszufinden, ob weitere Unterstützung nötig ist.

4) Skizzieren Sie mögliche Karrierewege und Aufstiegschancen

HR-Profis verfolgen ein gemeinsames Ziel: Teammitglieder bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Integrieren Sie dafür Mentoren- oder Buddy-Programme, Workshops oder Weiterbildungsangebote in Ihr Onboarding-Programm. Bei Appical zum Beispiel ermöglichen wir es unseren Mitarbeitenden, während der Arbeitszeit an Niederländischkursen teilzunehmen – so können sie neue Fähigkeiten erwerben und gleichzeitig ihre täglichen Aufgaben erfüllen.

Durch solche Angebote erleben Ihre Teammitglieder ihre Rolle nicht als begrenzt, sondern als Ausgangspunkt für weiteres Wachstum. Sie erkennen die Möglichkeiten, sich aktiv weiterzuentwickeln – fachlich wie persönlich.

Karrierewachstum und Weiterbildung gehen Hand in Hand. Sprechen Sie von Anfang an offen über Entwicklungsperspektiven, schaffen Sie einen klaren Rahmen für beruflichen Aufstieg und begleiten Sie Ihr neues Teammitglied auf diesem Weg. So befähigen Sie es, eigene Ziele zu verfolgen und langfristig einen wertvollen Beitrag zum Unternehmen zu leisten.

5) Überprüfen Sie den Fortschritt Ihres Teammitglieds und bieten Sie Unterstützung an 

Aufbauend auf dem vorherigen Tipp ist es entscheidend, den Fortschritt Ihrer Teammitglieder im Blick zu behalten – so erkennen Sie, wie sie sich entwickeln und in welchen Bereichen sie möglicherweise zusätzliche Unterstützung oder Anleitung benötigen.

Zwei bewährte Methoden zur Fortschrittsverfolgung:

  • Regelmäßige Gespräche: Planen Sie Einzelgespräche und vierteljährliche Auswertungen.
  • Digitale Feedback-Tools: Nutzen Sie eine Onboarding-App mit integrierten Berichts- und Feedbackfunktionen.

Ziel sollte es sein, ein Onboarding-Umfeld zu schaffen, in dem Erfolge sichtbar gemacht, Rückmeldungen aktiv gefördert und eine gesunde Lern- und Entwicklungskultur etabliert wird.

Teammitglieder, die Schwierigkeiten haben, den Überblick über ihre Aufgaben zu behalten, profitieren außerdem von digitalen Planungstools. Ein Beispiel ist Asana – eine Plattform für Arbeitsmanagement, mit der sich Aufgaben effektiv organisieren, priorisieren und nachverfolgen lassen.

Beispiel: So funktioniert Fortschritts-Tracking mit Appical

  • Mitarbeiter-Dashboard: Neue Teammitglieder sehen in einer digitalen Checkliste, welche Aufgaben bereits erledigt sind und was noch offen ist – das sorgt für Übersicht und Orientierung.

  • Feedback-Funktion: Während der Einarbeitung können Teammitglieder direkt Rückmeldung geben. So lassen sich Inhalte anpassen und zusätzliche Hilfestellung anbieten.

  • Detaillierte Berichte: HR-Profis und Führungskräfte erhalten Auswertungen zur Einarbeitung, sortiert nach Kurs, Story oder Kapitel. So werden potenzielle Lücken im Prozess sichtbar.

  • Automatische Benachrichtigungen: Appical informiert automatisch, wenn ein Kapitel abgeschlossen wurde – so lässt sich der Fortschritt effizient verfolgen und prüfen, ob wichtige Informationen tatsächlich gelesen wurden.

6) Personalisieren Sie den Onboarding-Prozess

Mit einer Onboarding-Plattform lassen sich viele Prozesse standardisieren und automatisieren. Doch eine einheitliche Lösung reicht oft nicht aus – denn jedes Teammitglied bringt individuelle Erfahrungen, Bedürfnisse und Ziele mit. Durch einen personalisierten Onboarding-Prozess fühlen sich neue Teammitglieder gesehen, unterstützt und schneller eingebunden. Das fördert die langfristige Bindung ans Unternehmen.

Nehmen Sie sich Zeit, um den bevorzugten Arbeitsstil neuer Teammitglieder kennenzulernen. Bieten Sie rollenspezifische Mentoring- oder Buddy-Programme an, oder nutzen Sie digitale Tools mit KI- und Personalisierungsfunktionen. Mit Appical etwa lässt sich das Onboarding-Erlebnis über eine sogenannte Tagging-Funktion gezielt auf einzelne Rollen, Standorte oder Abteilungen zuschneiden. Weitere Informationen zu den Automatisierungsfunktionen finden Sie auf unserer Website.

Beispiel: So personalisieren Sie das Onboarding-Erlebnis mit Appical

Mithilfe der Tagging-Funktion können HR-Teams und Führungskräfte passgenaue Inhalte für einzelne Teammitglieder bereitstellen. So erhalten neue Kolleginnen und Kollegen nicht nur allgemeine Unternehmensinformationen, sondern auch relevante Einblicke für ihre konkrete Rolle:

  • Abteilungsspezifische Inhalte: Neue Teammitglieder im Marketing erhalten zum Beispiel Infos zu aktuellen Kampagnen, KPIs und Ressourcen wie Markenrichtlinien.

  • Rollenspezifische Inhalte: Für neue Softwareentwickler können Codierungsstandards, Zugänge zu Entwicklungsumgebungen oder relevante Ansprechpersonen hinterlegt werden.

  • Standortspezifische Inhalte: Wer an einem anderen Standort startet, bekommt beispielsweise Gebäudepläne, Hinweise zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Tipps für Restaurants in der Umgebung.

👉 Wie diese Personalisierung konkret funktioniert, zeigt die Fallstudie des niederländischen Verteidigungsministeriums – dort wurde die Tagging-Funktion gezielt zur Individualisierung von Inhalten eingesetzt.

7) Führen Sie immer Abschiedsgespräche

Der Abschied eines Teammitglieds ist oft bittersüß – aber auch eine wertvolle Gelegenheit, um zu verstehen, warum es sich für eine Kündigung entschieden hat. Unser Rat: Führen Sie im Rahmen des Offboardings immer ein Abschlussgespräch und fragen Sie aktiv nach den Beweggründen.

Solche Gespräche liefern wichtige Einblicke in das Mitarbeitererlebnis und machen deutlich, wo es im Arbeitsalltag oder im Team möglicherweise gehakt hat.

Das gewonnene Feedback hilft, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren – sei es im Onboarding, in der Teamdynamik oder in der Weiterentwicklung. HR-Teams können daraus konkrete Maßnahmen ableiten, den Einarbeitungsprozess überarbeiten und gezielt an den Erwartungen der Mitarbeitenden arbeiten.

Wer aus den Erfahrungen ausscheidender Teammitglieder lernt, stärkt auf lange Sicht die Mitarbeiterbindung und senkt die Fluktuation im Unternehmen.

So steigern Sie Ihre Mitarbeiterbindung mit effektivem Onboarding

Mitarbeitende langfristig zu halten, zu motivieren und zufrieden zu stellen ist keine leichte Aufgabe. Doch ein durchdachtes Onboarding-Erlebnis, das zentrale Herausforderungen adressiert, Entwicklung ermöglicht und Orientierung bietet, kann einen entscheidenden Unterschied machen.

Nutzen Sie die 7 Tipps aus diesem Artikel, um neue Teammitglieder gezielt einzubinden und profitieren Sie von motivierten, produktiven Mitarbeitenden, die dem Unternehmen langfristig erhalten bleiben.

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